La Rocca, Jürg Hügin

Galerie


Via Rocca 37

(Tessin) 6575 Vairano

SCHWEIZ

Tel.: 091 794 10 01

E-Mail: jhuegin@cantinestuckyhuegin.ch

Internet: www.cantinestuckyhuegin.ch


Besitzer: Cantine Stucky-Hügin S.a.g.l.

Gesellschafter: Raphael Stucky und Jürg Hügin


Rotweine

Soma, Rosso del Ticino

Rebsorten: Merlot & Cabernet Franc

Lage: in Vairano

Ausbau: 18 Monate in neuen Barriques

Jahresproduktion: ca. 3’000 Flaschen

*****

Rocca di Portici, Rosso del Ticino

Rebsorte: Merlot

Lage: Vairano della Rocca und Gudo

Ausbau: 16 Monate in Barriques

Jahresproduktion: ca. 3’000 Flaschen

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Weisswein

Sita, I.G.T. Svizzera

Rebsorte: Fiano della Rocca

Lage: Vairano della Rocca

Gärung und Ausbau: 11 Monate im INOX Tank

Jahresproduktion: 2’000 Flaschen

Der Weg zu La Rocca führt am besten, kommen Sie aus der Richtung Bellizona, bei San Nazzaro links weg, auf die Via Meschini im Zick Zack hinauf über die Via Vairano zu La Rocca.
Viel ist schon über Werner Stucky geschrieben worden, doch der interessante Weg von Jürg Hügin zum Wein, wurde bis jetzt nicht beschrieben. Eigentlich schade, denn der ist ja wie bei vielen Weingütern, deren Besitzer in ganz anderen Berufen tätig waren, sehr spannend. Ich berichte über das, weil es eben auch mit Musik zu tun hat und uns immer wieder Leute fragen, wieso „Musik und Wein“, die Antwort darauf, es verbindet, wie auch der Wein.
Jürg Hügin begann seine Berufskarriere bei Audio System AG, bei Daniel Brunner mit Firmensitz in Basel. Dieser war Importeur von Mischpulten, Tonbandgeräten und AKG Mikrophonen. Dort war ich bereits Kunde. Bei Audio System wurden auch Transport-Koffer für Instrumente und Geräte angefertigt. Es war der Jürg, der dann die Idee hatte, Geräte zu vermieten und so wurde bald die zweite Firma Audio Rent AG gegründet. Die wuchs mehr, als der andere Teil und Jürg übernahm die Audio Rent AG. Etwas davor lernte ich Jürg kennen und steckte ihn mit meiner Wein-Liebhaberei an. Die engere Zusammenarbeit mit Jürg und mir bzw. der M & W GmbH, kam dann allerdings erst, als der Jürg Hügin und die Audio Rent in Aesch gross und grösser wurden. Er brauchte für seine Anlässe Wein und ich durfte ihn dazu beraten, als auch beliefern. Fast alle grossen Konzerte die quer durch Europa gingen, schnappte sich die Audio Rent, dies auch, weil er sich mit einer amerikanischen Firma zusammenschloss und die Firma heute daher AudioRent Clair AG heisst. (www.audiorentclair.com) In dieser Zeit kam der Jürg zu mir, er hätte nun im Tessin ein kleines Weingut gekauft, aber brauche einen Berater, also ging ich erst hin und schaute mir das Schmuckstück an. Dann war eigentlich klar, da muss der Werner Stucky mal ein Auge drauf werfen, der mich dann mit seiner tiefen Stimme am Telefon fragte: „Ja ist denn das etwas rechtes, hat der das Geld dazu?“ Mit den Worten, „keine Sorge, das wird schon was“, bekräftigte ich meine Anfrage, um das ganze zu begutachten. Werner Stucky wiederum, kannte ich seit etwa 1991 persönlich. Er war dann anfangs mehr als Berater tätig, bis die Umstände auf seinem Weingut ihn wohl dazu brachten, mit dem fleissigen Jürg eine engere Geschäftsbeziehung einzugehen. Im 2012 wurde die Firma Cantine Stucky-Hügin S.a.g.l. gegründet, dies dann ohne ein Wort an mich zu verlieren. Die Flaschen übrigens, die ich für meine Degustation brauchte, wollte man mir wie als Privatperson verrechnen, wobei ich diese über die M & W GmbH bestellen lies, dies wohl ist die Art, wie sich gewisse Leute bedanken. Die Flaschen haben wir dann aber über Händler bezogen, so haben die wenigstens noch etwas davon. Da ich das ganze in der Entstehung sah und verfolgte, mir aber die ersten Weine vom Jürg nicht wirklich gefielen, ist dies der Grund wieder mal zu schauen, wie sich das ganze entwickelt hat. Dazu darf ich noch sagen, der Jürg war ein richtiger Château Cheval Blanc Freund, den Spruch dazu hörte ich ab und zu, trinken wir doch noch ein Rössli-Wein, dies nur, um das Level der dazumal verkosteten Weine festzuhalten.

2020Sita, I.G.T. Svizzera. 12,5 Vol% Alc. 100% Fiano della Rocca. Die Traube hat ihre Heimat eigentlich in Kampanien um Neapel herum, ist also grosse Hitze gewohnt. Einer der ersten Produzenten, der diese Traube bzw. den Wein in der Schweiz bekannt machte, war Feudi di San Gregorio. Diese Weine hatten jedoch immer ein etwas kräftigeres gelb, anders als beim Sita, der mit hellem, blassen gelb ins Glas kommt.
Tiefes, sehr feines, filigranes, unaufdringliches Bouquet. Es duftet etwas nach Zitrus, Stachelbeeren und Apfel, es kommt dabei aber sicher auch auf die Temperatur an, wie er ausgeschekt wird. Auf jeden Fall duftet dieser frischer aber auch leichter, als diejenigen von Feudi, die ich aus den neunziger Jahren kannte. Im Gaumen im ersten Moment, als sei da Barrique im Spiel, er ist kernig-frisch, leicht bitter, nicht zu fett und erinnert da eher an einen nicht ganz reifen, weissen Pfirsich. Der Nachhall ist fast gleichbleibend lang und auch im Abgang macht er sich bemerkbar, wenn auch dort nur dezent. Im Moment für mich eher der Aperó-Wein, dürfte jedoch noch zulegen. Es war der Werner Stucky, der die Idee mit der Fiano Traube brachte, um diese in den hinteren Parzellen von La Rocca anzupflanzen.
Am 03-08-2022 +16/20 aus dem Veritas/Riesling-Zinfandel/Riedel-Glas. Trinken bis 2030. M.S.
2018Soma, Rosso del Ticino. 13 Vol% Alc. Merlot und Cabernet Franc. Ausbau 18 Monate in neuen Barriques.
Kirschrot und zwar so, dass eine Schrift darunter noch lesbar ist. Das Bouquet leicht, fein, weich, sehr angenehm aber holzbetont. Die Röstaromen kommen dezent oder weich, wie man will, so wie sie sind, lassen sie jedenfalls noch etwas Frucht zu. Im Gaumen eher leicht aber gut ankommend, ist der Auftakt rund angenehm, auch wieder holzbetont bringt dann darauf etwas von süssen Johannisbeeren mit. Er bricht nach hinten ab und im Nachhall folgen feine Aromen von geräuchertem Speck. Im Finale steckt dann die Säure, die ihm etwas Härte gibt und er für mich zu trocken und kernig endet. Er wird bei 1/3 angebrochener Flasche am Tag danach etwas weicher, was heisst, dekantieren ist angesagt. Einen Soma Rosso gibt es übrigens auch im Südtirol und dort auch mit Merlot als Haupttraube dazu 30% Cabernet Franc und als Zugabe 10% Cabernet Sauvignon. Vielleicht eine Einladung zur Blinddegustation. Im Caveau Ticino gleich teuer wie beim Produzenten CHF 45,–.
Am 28-08-2022 +15,5/20 aus dem Sommelier/Chianti/Riedel-Glas. Trinken jetzt bis 2028. M.S.

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