Firriato

Galerie


Via Trapani 4

91027 Pacecco

(Sizilien) ITALIEN

Tel.: 0039 0923882 755

Internet: www.firriato.it


Besitzer: Firriato S.r.l.

Leiter: Salvatore und Vinzia di Gaetano

Rebenfläche: 300 ha

Rebenbestand rot: Nero d’Avola, Perricone, Syrah,

Cabernet Sauvignon und Merlot

Pflanzdichte: 5000 bis 6000 Reben / ha


Rotweine

Camelot, Sicilia I.G.T.

Traubensorten: 60% Cabernet-Sauvignon und 40% Merlot es schwankt stark

10 Monate im Barriques

Jahresproduktion ca.60’000 Flaschen

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Harmonium, Sicilia I.G.T.

Traubensorte: 100% Nero d’Avola

Ausbau: 10 Monate im Barriques

Jahresproduktion ca.120’000 Flaschen

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Ribeca: Sicilia I.G.T.

Traubensorten: 60% Nero d’Avola und 40% Perricone

Pflanzendichte: 5‘600 bis 6‘000 Rebstöcke pro ha

Lage: Tenuta Pianero Cuddia in der Gemeinde Trapani, 200 Meter über Meer

Ertrag: 6‘400 bis 6‘700 kg pro ha

Gärung: im temperaturkontrollierten INOX Tank

 Ausbau: 10-12 Monate in Franz. Eichen Barriques

Jahresproduktion ca. 60’000 Flaschen 2001, neue Angaben 38‘000 Flaschen

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Santagostino Baglio Soria, Sicilia I.G.T.

Traubensorten: 50% Nero d’Avola und 50% Syrah

Ausbau: 8 Monate im Barriques

Jahresproduktion 550’000 Flaschen

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Altavilla della Corte, Sicilia I.G.T.

Traubensorten: 60% Nero d’Avola und 40% Cabernet Sauvignon

7 Monat im Barriques

Jahresproduktion: 420’000 Flaschen

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Chiaramonte, Sicilia I.G.T.

100% Nero d’Avola, 6 Monate im Barriques

Jahresproduktion: 820’000 Flaschen

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Etna DO, rosso

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Cavanero Rove delle Coturnie, Etna DOC, rosso

Traubensorten: 80% Nerello Mascalese und 20% Nerello Cappuccio

Lage: in der Gemeinde Castiglione di Sicilia

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Weissweine

Santagostino bianco, Sicilia I.G.T.

Traubensorten: 50% Catarrato und 50% Chardonnay,

Jahresproduktion: ca.200’000 Flaschen

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Altavilla bianco, Sicilia I.G.T.

Traubensorte: 100% Grillo, kann auch anders sein

Jahresproduktion: 390’000 Flaschen

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Chiaramonte bianco, Sicilia I.G.T.

Traubensorte: 100% Ansonica

Jahresproduktion: 180’000 Flaschen

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Cavanera Ripa di Scorciavacca, Etna DOC, bianco

Traubensorten: 80% Carricante und 20% Catarratto

Pflanzendichte: 3‘500 bis 4‘000 Rebstöcke pro ha

Lage: Tenuta Cavanera, Gemeinde Castiglione di Sicilia, 600 Meter über Meer

Ertrag: 5‘500 bis 5‘800 kg pro ha

Ernte: von Hand

Gärung: in stumpf-kegelförmigen Holzbehälter

Ausbau: 9 Monate in Franz. Barriques

und in Fässern aus Slovenischer Eiche und aus Kastanien

Flaschenreife: 6 Monate auf dem Weingut

Erster Jahrgang: 2007

Jahresproduktion: ca. 15‘000 Flaschen

Als Firriato im Jahr 2000 in der Schweiz erst so richtig entdeckt wurde, waren diese noch froh, eine Palette Wein verkaufen zu dürfen. Man hörte damals nur, wir wollen grösser und besser werden, als alle auf Sizilien bestehenden Weingüter. Firriato erhielt nach 2000 viele Auszeichnungen für verschiedene Weine, was einen regelrechten Boom auslöste. Danach, vor allem ab 2004, ging das Desaster wegen zu grosser Nachfrage los, mit falschen Lieferungen, zu spät geliefert oder gar nicht. Noch erstaunlicher war die Tatsache, dass sich Firriato von einigen Schweizer Händlern zu einem Preisdiktat überreden liess. In Deutschland werden diese Weine meist zu viel tieferen Preisen angeboten, obwohl dort die MWST fast 20% beträgt. Der Zoll, der durch die Einfuhr in die Schweiz für Weinhändler erhoben wird, beträgt bei einer 75cl Flasche ca.65 Rp.. Das bedeutet, dass Weine bis zu Sfr.20.00 in Deutschland, Frankreich und der Schweiz, die ja nur 8,5% MWST hat, etwa gleich teuer sein sollten. Na ja, es hat ja nicht nur schlechtes gegeben, so sind mir die Jahrgänge 2001 und 2002 schon in ganz guter Erinnerung geblieben. Vergessen wir nicht, als mit dem Jahrgang 2001 der neue Ribecca auf den Markt kam und immernoch alle von Harmonium redeten, ich mächtig staunte, als René Gabriel dem Ribecca die höchsten Noten gab und ihn damit vom Geheimtipp befreite. Ja für mich war zwar der Camelot immer noch etwas besser, aber der macht halt nicht so schnell schöne Augen wie der Ribeca. In neuerer Zeit findet man die Weine auch im Lebensmittel Geschäft, was zur Annahme verleitet, es läuft nicht mehr, oder es gibt zu viel Wein. Es scheint sich auf Sizilien alles zu wiederholen, zuerst der Boom auf Planeta, die sich aber wenigstens vom Grossanbieter fernhalten konnten, dann Firriato und was folgt danach?

2008Chiaramonte Rosso. Helles Kirschrot. In der Nase breit, frisch mit Weichselkirschen. Auch im Gaumen sind die Kirscharomen Trumpf und dazu kommt aber noch ein Säureschub, von dem man sagen darf, der ist doch mehr als genug. Zwiespältig an diesem Wein ist aber auch, dass man früher nie so einen zur Säure stehenden Sirup Geschmack finden konnte. Der Chiaramonte war früher für mich immer wie ein kleiner Bordeaux, der ein sehr gutes Preisleistung Verhältnis aufwies. Heute ist er ein unharmonischer, charakterloser Sizilianer geworden, der erst noch an einem trockenen Nachhall leidet.
Am 25-10-2010 13,5/20 aus dem Vinum/Chianti/Riedel-Glas.
2008Santagostino Rosso. Helles Kirschrot. Diese Farbe war früher für einen Santagostino undenkbar. In der Nase tief, frisch und fast noch Grün-Kirsch-Aromen. Im Gaumen ein leichtes, süss-saures Weinchen, das mit einem Santagostino von früher, der alles Lob dieser Welt erfahren durfte, überhaupt nichts mehr zu tun hat. Mir kommt das vor, als würde hier das gleiche Desaster wie beim früher so guten Bonera abgehen.
Am 25-10-2010 13/20 aus dem Vinum/Chianti/Riedel-Glas.
2007Cavanera Rosso. Robert Parker 92+/100 Punkten.
2007Harmonium. So hell war früher nicht einmal der Chiaramonte. In der Nase verschlossen und es ist kaum zu erkennen, was die Nase hier zu riechen bekommt. Im Gaumen fast ein Schock zu früher, denn auch dieser ist jetzt zum süss-saurem Sirüpchen verbannt worden, der auch noch einen bitter sauren Nachgeschmack mit sich bringt. Da ist das Foto der Frau Besitzerin doch etliches mehr wert als der Wein, für den Sie heute wirbt.
Am 25-10-2010 14/20 aus dem Vinum/Chianti/Riedel-Glas.
2006Chiaramonte Rosso. Dunkles Kirschrot. In der Nase fein, tief, grün und kernig, also eine angenehme Frische. Im Gaumen leicht, fruchtig, kurz aber immer noch angenehm. Für mich war gerade dieser Wein einmal ein richtiger Geheimtipp, er war nicht so opulent wie der Santagostino, doch für Leute, die ihren Gaumen auch noch etwas nach Frankreich ausgerichtet hatten, war das eine preisgünstige Alternative aus Italien.
Am 27-10-2008 13/20 aus dem Vinum/Chianti/Riedel-Glas.
2006Santagostino Rosso. Dunkles Kirschrot. In der Nase fein, tief mit schwacher Frucht und dezentem Holz Aroma. Im Gaumen kirschfruchtig, fein, mittellang aber etwas schlank im Gerüst. Der Hauptgeschmack spielt sich vorne an den Zähnen ab, dies deutet auf harte Tannine und starke Säure. Er braucht sicher noch etwas Zeit, jedoch wird keine Zeit reichen um den 2001er je einholen zu können.
Am 27-10-2008 14/20 aus dem Vinum/Chianti/Riedel-Glas.
2006Camelot. Dunkles Kirschrot mit braun Tönen. In der Nase sehr flach, mit Mocca Spargel Noten. Im Gaumen oxidativ, kurz, süss und sauer, was soll das? Der Camelot war einst ein Monster von einem Wein, der stets mit einem zwingenden Auge nach Bordeaux schaute.
Am 25-10-2010 13,5/20 aus dem Vinum/Chianti/Riedel-Glas.
2005Camelot. Trübes Alt-Bordeauxrot. Fein und hoch, dicht in der Nase, mit leicht süsser Oxidation Note. Im Gaumen die Aromen von schwarzen Beeren und mit Anzeichen flüchtiger Säure. Auch das ist ein Weinchen geworden, denn früher war für mich der Camelot, der Bordeaux aus Sizilien. Nie hat auch ein Camelot so jung, bis zum Jahrgang 2003 so eine defekte Farbe gehabt.
Am 27-10-2008 in Anbetracht der Fehler nur schwache 12,5/20 aus dem Vinum/Chianti/Riedel-Glas.
2005Harmonium. Tief dunkles Bordeauxrot. In der Nase kräftig, tief, süss mit Holz, das von Röstaromen begleitet wird. Im Gaumen wirkt er vordergründig süss, danach bricht er zum Ende ab. Was ist das doch für ein leichter Wein geworden, nicht einmal gemessen an Anderen, sondern an dem, was er einmal war.
Am 27-10-2008 14,5/20 aus dem Vinum/Chianti/Riedel-Glas.
2004Ribecca. Dunkles Kirschrot mit dezentem Mahagonirand. In der Nase oxidiert, nach nur einem Tag offen. Neue Flasche, jetzt, in der Nase zeigt er Tiefe und feine Mocca-Süsse. Im vorderen Gaumen ist er aufdringlich süss-sauer. Mich erinnert das an gezuckerte Rhabarber, zudem fehlt diesem Jahrgang auch noch der Abgang und die Finessen, ja man könnte fast sagen, wenn man die alten schon einmal getrunken hat, der endet wässerig. Für mich sind beide Flaschen fehlerhaft gewesen, denn auch die zweite hat nach kurzer Zeit Oxidation angezeigt.
Am 27-10-2008 zweifelhafte 13/20 aus dem Vinum/Chianti/Riedel-Glas.
2003Altavilla Rosso. Dunkles Bordeauxrot. In der Nase tief mit überkonzentrierter Beerenfrucht, die auch an Konfitüre erinnert. Im Gaumen zeigt er immer noch Frische mit starker Frucht, wirkt aber doch etwas zu trocken. Er ist eher leicht geworden und entspricht nicht dem vorangegangenen Bouquet. Er ist auch nicht sehr lang, doch Hut ab für diesen doch preiswerten, aus Sizilien stammenden und erst noch aus einem überaus heissen Jahrgang kommenden Wein. Man bedenke, da werden Burgunder Weine für das 4 fache vom Altavilla verkauft und sie sind heute schon nicht mehr trinkbar.
Am 02-01-2011 13,5/20 aus dem Viña/404/Schott-Glas.
2001Santagostino. Tief dunkles Kirschrot bis zum Rand. Wie die Farbe, so der Wein könnte man hier sagen. In der Nase, frisches Kirschkompott mit leichten grün Noten. Im Gaumen macht er einen frischen, kräftigen Eindruck, und auch die Kirsch Aromen finden sich wieder. Sehr schöne Süsse, braucht noch 2-3 Jahre Entwicklungszeit. Insgesamt präsentiert sich dieser als fein-fruchtig, perfekt ausgebauter Wein.
Am 29-01-2003 16/20 aus dem Vinum/Syrah/Riedel-Glas.
2001Ribecca. Tief dunkles Bordeauxrot. Zeigt Alter, ist aber glasklar. Im Bouquet schon fast extrem von Schwarzbeeren-Aromen gezeichnet, wobei auch Barrique-Aromen sehr gut eingebunden sind. Im Gaumen geht das genau so weiter, die Schwarzbeeren-Aromen mit sehr schöner Süsse dominieren, bringen aber Süsse wie Säure im guten Gleichgewicht weiter. Er ist alkoholisch geworden, bringt aber aromatisch so viel hinüber, das dies wohl nicht wirklich störend wirkt. Aus der Magnum, wie ich ihn degustierte, dürfte er das Alter von 20 Jahren noch erreichen. Aber reicht das, um ihn weiter wegzulegen?
Am 25-03-2016 16,5/20 aus dem Weisswein/Grand Cru/Schott-Glas. 
2000Camelot, Sicilia I.G.T. Assemblage60% Cabernet Sauvignon und 40% Merlot.
Tief dunkles Mahagonirot. Das Bouquet sehr konzentriert, wirkt es etwas überreif und Holz-Mocca betont. Im Gaumen ist er sehr gut, füllt den Gaumen aromatisch zwar nur zur Hälfte und bricht zum Abgang hin sogar ab, doch dieser macht trotzdem, einfach Spass und gefällt meinen drei Gästen am Tisch, in dieser kleinen Insel Degustation am besten.
Am 06-01-2023 16,5/20 aus dem Veritas/Bordeaux/Riedel-Glas. M.S.
1999Santagostino. 14,5 Vol% Alc.
Tief dunkles Bordeauxrot, das zum Zentrum hin fast schwarz wird. Das Bouquet mit Tiefe, Hefe und enorm konzentrierten Rotfrucht-Aromen. Die Holzaromen kommen fein, auch wenn diese mit relativ hohen Holzröstaromen auftreten. Es ist ein vollmundiger Wein, der viel Kraft hat und sicher nicht die 20 Jahre, die er auf dem Buckel hat preisgibt. Herrlich kräftig, einfach gut und sicher eine Überraschung, nach fast 20 Jahren im Keller.
Im 2018 17/20 aus dem Sommelier/Chianti/Riedel-Glas. M.S.
1997Altavilla della Croce, Sicilia I.G.T. 13 Vol% Alc. Assemblage ca. 60% Nero d’Avola und 40% Cabernet Sauvignon.
Dunkles Mahagonirot mit vielen Schwebeteilchen. Das Bouquet sehr reif, fein, offen und holzbetont. Er braucht Luft, wirkt aber weit entwickelt, für meine drei Gäste am Tisch, die den Wein blind serviert erhalten, zu weit und sie empfinden die Säure als unangenehm. Ich bin eher überrascht, wie gut sich dieser doch günstige Wein gehalten hat.
Am 06-01-2023 14/20 aus dem Veritas/Bordeaux/Riedel-Glas. M.S.
1997Etna Rosso. Dunkles Kirschrot mit dezentem, mahagonirotem Rand. In der Nase reifes, säuerliches, aber nicht unangenehmes offenes, tiefenloses Bouquet. Im Gaumen fast moussierend, mit leicht spritigen Aromen, er wirkt kurz und trocken. Er hat keinen Nachhall, bricht, nachdem er sich im Gaumen kurz breit gemacht hat, schnell wieder ab. Ich bin überzeugt dass die Entna Rosso nach 2000, konzentrierter und sauberer gemacht wurden, leider hab ich von diesen Weinen keine in den Keller gelegt.
Am 07-10-2012 12,5/20 aus dem Sommelier/Tempranillo/Riedel-Glas. Austrinken.

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